Dresden, 10.05.2021 – Nachdem sich Ende März die die deutschen und tschechischen Jugendtrainer der Altersklassen U12 bis U15 im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Basket4ALL – Wenn Nachbarn voneinander lernen“ zum ersten Mal online getroffen haben, stand diesen Montagabend nun das zweite Zoom-Meeting des Basketball-Übungsleiter aus Dresden, Ottendorf-Okrilla, Litomerice und Usti nad Labem im Kalender. Hatten die Teilnehmer sich beim ersten Meeting noch kennengelernt, ging es diesmal um erste inhaltliche Themen.
Unter der Leitung der beiden Mentoren Rene Naumann (Dresden) und Alexander Novak (Usti) waren die Basketball-Nachwuchstrainer im Vorfeld darum gebeten, sich an ihren jeweiligen Standorten mit dem Thema „Kommunikation zwischen Trainern und Spielern“ auseinander zu setzen. Konkret sollte nunmehr in dem ZOOM-Call gemeinsam erarbeitet werden, wie die Trainer an den unterschiedlichen Standorten in Sachsen und Tschechien mit ihren Nachwuchsathleten auf und abseits des Spielfeldes kommunizieren, um ein effektives leistungsorientiertes Training zu gestalten.
„Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die tschechischen Trainer viel direkter in der Ansprache mit den Jugendlichen sind“, erklärt Rene Naumann. Der Regionaltrainer bemerkte zudem, „dass die tschechischen Kinder klarere Ansagen und viel schneller und mit größerem Ehrgeiz umsetzen als unsere“. Gleichwohl wurde auch erkennbar, dass auf deutscher Seite die Nachwuchstrainer mehr Wert auf der Vermittlung der technischen Details legen.
Die beiden deutschen U14-Trainer Christian Steglich aus Ottendorf-Okrilla und Jakob Kranz vom Basketball Club Dresden hatten für das Coaches Meeting eine Power-Point-Präsentation vorbereitet, in der sie die verschiedenen Aspekte der Trainer-Athleten-Ansprache vorstellten. Daraus erarbeiteten die Coaches in eine Diskussion, dass es unterschiedliche Herangehensweisen im Breiten- und Leistungssport gibt. „Es ist wichtig zu herauszufinden, wie Kinder unter verschiedenen Drucksituationen umgehen. Dabei darf am Ende der Spaß aber nicht verloren gehen“, so Naumann. Besonders wichtig erschien dabei, dass sowohl auf tschechischer als auch auf deutscher Seite die Gleichbehandlung der Spieler ist. Die Aufgabe des Trainers ist dabei zu erkennen, mit welchem Spielertyp der jeweilige Coach arbeitet.
Aus der Diskussion ergab sich, dass wohl auf tschechischer Seite kaum ein Unterschied zwischen Leistungs- und Breitensportmannschaften gemacht wird. Fragen der Spieler werden während des Trainings zwar zugelassen, jedoch ähnelt die Rolle des Trainers eher einer klassischen Lehrerrolle, der die Regeln klar vorgibt. Auf deutscher Seite nehmen die Coaches eine etwas gegensätzliche Haltung. Hier sprachen man sicher eher für ein neumodische „Player-Coaches“-Modell aus, wonach die Spieler teilweise das Training aktiv mitgestalten und Vorschläge einbringen können.
Am Ende des gut zweistündigen Austauschs unterbreitete Regionaltrainer Rene Naumann weitere Themenvorschläge, aus welcher sich die teilnehmenden Coaches nunmehr eins für das Meeting im Juni aussuchen konnten. Alle sprachen sich dabei für ein sportliches Themas wie „Ballhandling“, wobei Naumann anbot bis dahin ein paar seiner Trainings auf Video aufzunehmen und dann diese Aufnahmen bei der nächsten Runde mit den Kollegen zu diskutieren.